Wie unterscheidet sich denn die deutsche von der amerikanischen Arbeitswelt?
Es ist zwar ein Klischee, aber es stimmt nach meinen Erfahrungen: Wir arbeiten in Deutschland immer sehr pünktlich und schnell. In den USA geht es lockerer zu. Man geht am Arbeitsplatz entspannter miteinander um und spricht auch viel über Privates. Dafür dauern die Arbeitstage dann auch länger, die Arbeit muss ja trotzdem erledigt werden.
Was bringt dir die Zeit in den USA privat und für deinen Berufsalltag in Deutschland?
Ich bin insgesamt offener geworden, selbstständiger und selbstbewusster. Es hat mir sehr gutgetan, mal aus meinem gewohnten Umfeld herauszukommen. Im Beruf bin ich bei Präsentationen deutlich sicherer. Und der Kontakt mit Kunden, vor allem aus dem Ausland, ist jetzt einfacher für mich. Ich kann viel leichter eine persönliche Verbindung zu meinen Gesprächspartnern aufbauen. Außerdem verstehe ich besser, wie Logistik insgesamt funktioniert. Also zum Beispiel, dass man bei LKW- und Seetransporten mit anderen Fristen rechnen muss als beim Eisenbahnverkehr. Das wusste ich vorher zwar theoretisch. Aber es macht einen Unterschied, wenn man einmal selbst in diesen Bereichen gearbeitet hat.
Was sollte man als Bewerber mitbringen?
Man sollte generell offen sein gegenüber dem Land und der Art, wie dort gearbeitet wird. Und ein bisschen Durchsetzungsstärke schadet auch nicht. Das Englisch muss nicht perfekt sein. Aber man sollte sich trauen, die Sprache auch zu sprechen. Dann kann es eigentlich nur gut werden. Wir haben da ja nicht nur gearbeitet, sondern auch viel von den USA gesehen. Ich habe zum Beispiel tolle Ausflüge nach Florida und in die Berge gemacht. Insgesamt war das für mich die beste Zeit meines Lebens.