Steckt hinter der Beantwortung dieser Frage auch ein gesellschaftlicher Nutzen?
Ich denke schon. Die Gesetzgebung, vor allem durch die Europäische Kommission, bewegt sich stark in die Richtung eines Marktmodells für Daten. Doch die konzeptionellen Grundlagen, wie eine solche Gesetzgebung aussehen kann, sind noch nicht wirklich vorhanden. Meine Hoffnung ist, dass meine Forschung am HIAS dazu beitragen kann, datenbasierte Geschäftsmodelle europäischer Unternehmen zu ermöglichen, ohne den Datenschutz zu vernachlässigen.
Wie kann das HIAS dabei helfen?
Ich finde am HIAS Rahmenbedingungen vor, die ich sonst nicht habe. In erster Linie die Zeit, die mir hier gewährt wird. Mich als Universitätsprofessor ausschließlich der Forschung zu widmen, ist Luxus, den ich im Universitätsbetrieb nicht habe. Zudem finde ich hier am HIAS viele Gesprächspartner vor, die mich inspirieren und die mir wertvollen Input liefern, ausdrücklich auch aus anderen Disziplinen wie etwa von der Philosophin Lisa Herzog oder dem Rechtsökonom Peter Cserne. Und dann natürlich der Ortswechsel nach Hamburg. Ein anderer Schreibtisch, raus aus den alltäglichen Routinen, das setzt Kreativität frei. Hamburg bietet einfach ein großartiges Forschungsumfeld, auch wenn es etwas gibt, das ich hier stark vermisse.
Wir sind neugierig.
Hamburg sieht sich gerne als IT-Stadt und beheimatet viele große Medienhäuser. Doch was mich wirklich wundert, ist, dass es in Hamburg keine entsprechende größere Forschungseinrichtung für das Themenfeld gibt, während es in Berlin gleich mehrere sind. Es ist eine große Lücke, die man sich hier leistet. Denn will man wissenschaftsbasierte Wirtschaftszweige stärken und auch große und kleine Technologieunternehmen nach Hamburg holen, hängt es auch von dem Umfeld ab.